Was verstehe ich eigentlich unter Balance und was passierte in der Praxis ?

 

Laufen ist mein Hobby und meine Passion.  Nicht mehr und nicht weniger.

Meiner Meinung nach ist es entscheidend dass verschiedene Lebensbereiche wie beispielsweise Arbeit, Sport und Privates / Freunde / Beziehungen sich gegenseitig ergänzen und Energie liefern, anstatt sich gegenseitig einzuschränken und zu konkurrieren.

 

Wenn man wie ich ambitionierter Leistungssportler ist, dann läuft man sehr schnell in Gefahr, dass dieses Gleichgewicht leidet. Was dann passiert, habe ich selbst am eigenen Leibe gespürt. Es folgen dann Zustände wie Übertraining, Verletzungen und Energiemangel.

 

Ich praktiziere daher selbst und empfehle dass auf Faktoren wir Regeneration, Schlaf, Qualitätstraining, Krafttraining/Prävention und Ernährung vermehrt Schwerpunkte gelegt werden. Die individuelle Belastungsgrenze aller Faktoren darf nicht über längere Zeit überschritten werden.

Wer noch nicht die 30 Lebensjahre überschritten hat, der mag ggf. auch als Amateur / Hobbysportler einige Jahre "Raubbau" am Körper betreiben können (ich habe es selbst getan und mich verletzt, zuerst an der Leiste, dann kamen beide Achillessehnen).

 

Langfristig wird immer das smartere Training dem härteren Training überlegen sein.

 

Dies klingt alles sehr abstrakt und unspezifisch.

 

Konkret könnte mehr Balance und langfristig mehr Leistung neben dem Job folgendermaßen erreicht werden:

  • Reduktion von 3 auf 2 Tempo-Trainings pro Woche. Man könnte z.B. 1x Tempo machen und beim langen Lauf am Wochenende noch eine kurze Tempo-Passage einbauen oder eine Endbeschleunigung;
  • Wenn mit dem jeweiligen Zeitplan vereinbar, Wechsel von der klassischen 7-Tage auf die 9-Tage-Trainingswoche, in der die typischen Einheiten Intervall, Tempo und langer Lauf auf 9 statt 7 Tage verteilt werden;
  • Wenn Doppel-Trainingseinheiten am Tag gleichzeitig bedeuten Schlafentzug - lieber 1x trainieren, dafür qualititativ besser;
  • Nicht immer dasselbe Tempo laufen -> lockere Läufe deutlich langsamer laufen, dafür Tempotraining im richtigen, schnellen Bereich (nicht maximal, es sollte IMMER noch eine Wiederholung im selben Tempo gehen. Letzte Körner für Wettkampf aufsparen!). 

 


Ein ganz wesentlicher Faktor hier aber - dieser war bei mir nicht gegeben - war die Stresstoleranz meiner Stütz/Bewegungsapparates.


In den letzten 2 Jahren musste ich feststellen dass ich chronisch verletzt bin. Optionen waren - Operation oder anderer Ansatz. Ich habe letzteres gewählt und bin sehr glücklich darüber - den Zielen komme ich zudem immer näher auch auf diesem Weg - mit Spaß!



All die obigen Ansätze sind zwar sehr sinnvoll, haben bei mir jedoch doch nicht zum ultimativen Erfolg geführt - eine Laufpause von März bis Oktober 2020 war wegen den Achillessehnen notwendig.


Daraus wurde ein Rad - EZF - Duathlon Ansatz. Dies hat mich dann ultimativ zum ausgewogenen Athleten gemacht - auch wieder mit Erfolg im Laufen!